Bio-Baumwolle

Bei KOLO Berlin kommen verschiedene Materialien zum Einsatz, doch Bio-Baumwolle am häufigsten: Die Rede ist hier vom viel gerühmten EtaProof® der Zürcher Weberei Stotz. Es handelt sich dabei um ein hochfunktionales Baumwollgewebe, das sich nicht nur für den Alltag bewährt hat, sondern auch für Outdoor und Polarforschung gern empfohlen wird.

Doch warum sollte sich der Kunde heutzutage für nachhaltige Bio-Baumwolle statt für die konventionelle Baumwolle entscheiden?

Nachhaltige Baumwolle: Warum Bio-Baumwolle die bessere Wahl ist

Weltweit stammen nur etwa 1,5 % der angebauten Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA). Es lohnt sich der Blick auf die gravierenden Auswirkungen konventioneller Baumwollproduktion für den Verbraucher und den Hersteller gleichermaßen, denn nur zusammen lässt sich die Welt verändern.

Nachhaltigkeit von Bio-Baumwolle

Da die Historie der Baumwolle durch viele Höhen und letztlich durch noch mehr Tiefen ging, ist das Potenzial von Bio-Baumwolle noch einschlägiger als viele Menschen wissen. Die positiven Auswirkungen von nachhaltig angebauter Bio-Baumwolle sind für Mensch und Umwelt unschätzbar.

Die Soil Association ermittelte 2015 ein Einsparpotenzial durch den Anbau von Bio-Baumwolle von 91 % beim Wasserverbrauch und von 62 % beim Energieverbrauch. Der Einfluss auf die Erderwärmung, der durch konventionell angebaute Baumwolle drastische Zahlen aufzeigt, könne um 46 % reduziert werden.

Aber was ist anders bei der Herstellung von Bio-Baumwolle?

Der richtige Einsatz von Wasserressourcen wird maximiert, indem in die Bio-Bauern durch Tröpfchen- oder Furchenbewässerung effizienter mit Wasser umgehen. Da biologisch bewirtschaftete Böden Feuchtigkeit besser speichern können, ist dies eine langfristige Lösung für die ausgelasteten Anbauflächen.

Es wird mit Humus und Pflanzenjauchen gearbeitet, denn Agrargifte und genmanipuliertes Saatgut sind verboten.

In Handarbeit wird die Ernte abgeerntet, das Unkraut gejätet und die Schädlinge eingesammelt.

Was wir nicht möchten

Die Schattenseiten der konventionellen Baumwollindustrie

Rund 95-99 % der Baumwollbauern leben in Entwicklungsländern, wo niedrige Löhne und schlechte Arbeitsbedingungen den Alltag bestimmen. Kinderarbeit ist leider keine Seltenheit. Während die Textilbranche Milliardenumsätze erzielt, kämpfen diese Familien ums Überleben.

Baumwollanbau: Hoher Wasserverbrauch und schädliche Folgen

Um den steigenden Bedarf der Industrie zu decken, werden neue Anbaugebiete erschlossen und die Zyklen der Ernte verkürzt. Die Ansprüche an die Regionen in denen angebaut wird, sind ein warmes Klima und gute Bewässerung. Um fäulnisfreie Ernten zu bekommen, wird in trockenen Regionen angebaut, die dann jedoch durch die starke Bewässerung mit Blattläusen und Kapselraupen zu kämpfen hat, wodurch vermehrt Pestizide eingesetzt werden müssen.

Die Konsequenzen für Bauern und Umwelt

Viele Baumwollbauern setzen auf genverändertes Saatgut, das jedoch oft nicht den erhofften Schutz vor Schädlingen bietet. Hohe Kosten für Saatgut, Düngemittel und Pestizide treiben viele Bauern in die Verschuldung. Gleichzeitig stellen diese Chemikalien eine ernsthafte Gefahr für Mensch und Natur dar.

Bio-Baumwolle als nachhaltige Alternative

Bio-Baumwolle wird ohne synthetische Pestizide und genverändertes Saatgut angebaut. Durch Fruchtwechsel und natürliche Düngemethoden bleibt der Boden gesund und die Biodiversität erhalten. Zudem wird deutlich weniger Wasser verbraucht, da der Anbau an nachhaltige Bewässerungsmethoden angepasst ist.

Fazit: Nachhaltige Mode beginnt bei der Baumwolle

Wer umweltfreundliche und sozial gerechte Mode unterstützen möchte, sollte auf Bio-Baumwolle setzen. Nachhaltige Alternativen helfen nicht nur, die Umwelt zu schützen, sondern auch die Lebensbedingungen der Baumwollbauern zu verbessern. Setze ein Zeichen für eine faire und nachhaltige Textilindustrie!